von Tim Acker
In Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Windguard im vergangenen Jahr 1.368 Windkraftanlagen neu errichtet worden, 253 sind abgebaut worden. Insgesamt sind demnach 1.115 Anlagen netto dazu gekommen. Zusammen bringen die neuen Anlagen eine Nennleistung von 3.536 Megawatt (MW), die in einem durchschnittlichen Windjahr ca. 1,4 bis 1,5 Prozent des deutschen Stromverbrauchs liefern können. Damit hat das Jahr 2015 zwar nicht das Rekordjahr 2014 erreicht, in dem insgesamt 4.750 Megawatt neu dazu kamen, immerhin war es war aber das zweibeste Jahr.
Insgesamt sind zum Jahresende 2015 in Deutschland 25.982 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 41.652 MW am Netz. Diese können über 15 Prozent des gesamten Stromverbrauchs abdecken. Unter den Bundesländern führt Schleswig-Holstein mit 888 MW weit vor Nordrhein-Westfalen mit 422 MW das Ranking an.
Neuer Rekord im Saarland
Im Saarland sind 23 neue Anlagen mit zusammen 64 Megawatt neu ans Netz gegangen. Das ist ein neuer Landesrekord, der das Ergebnis des bisherigen Rekordjahrs 2014 – damals wurden 15 Anlagen mit 37,3 MW errichtet – deutlich übertroffen hat. Zum Jahresende haben sich im Saarland insgesamt 136 Rotoren mit einer Gesamtleistung von 266,7 MW gedreht. Sie können rund 7 Prozent des saarländischen Stromverbrauchs liefern.
Das hohe Ausbautempo erklärt sich vor allem durch das in 2017 drohende Ausschreibungsverfahren für neue Windkraftanlagen, das für viele Binnenlandstandorte das Aus bringen kann, weil sie nicht mit küstennahen Standorten konkurrieren können. Die Energiewende Saarland e.V. plädiert deshalb für eine Beibehaltung des jetzigen Erneuerbare Energien Gesetz, weil eine dezentrale Verteilung der Windkraftanlagen zwar nicht die höchstmögliche Windstromernte bringt, jedoch teure und langwierige Netzausbaumaßnahmen vermieden und eine gleichmäßigere Windstromproduktion (die Abhängigkeit von den Windverhältnissen an der Küste sinkt!) erreicht werden kann.