von Peter Wünsch
Die Bundesregierung möchte den Ausbau der erneuerbaren Energien verzögern, da sonst die fossil-konventionellen Energieerzeuger weiter ins wirtschaftliche Hintertreffen geraten. Zum einen wurde die Einspeisevergütung für ins Netz eingespeisten PV- Strom nach dem EEG (Erneuerbares Energiegesetz) systematisch verringert. Zum anderen wird auf eigengenutzten Strom aus PV-Anlagen über 10 kW Anlagenleistung 40 Prozent der EEG-Abgabe für Endverbraucher erhoben, was die erzielbaren Gewinne empfindlich schmälert.
Es ist schon absurd, dass Anlagenbetreiber von PV-Anlagen zur Finanzierung anderer PV-Anlagen zur Kasse gebeten werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich bei Anlagen über 10 kW-Leistung eine attraktive Wirtschaftlichkeit unter fünf Jahren darstellen lässt. So schrecken besonders mittelständige Firmen mit großen Dächern vor der Investition zurück. Damit wird der Ausbau der nachhaltigen Energieversorgung wird verhindert.
Auch die Begründung, dass diese Maßnahme erforderlich wäre, um den Anstieg der EEG-Umlage zu mindern, ist fadenscheinig. Derzeit werden ganze Branchen mit hohem Energieverbrauch von der EEG-Abgabe befreit, was diese natürlich für alle übrigen verteuert. Mittel- bis langfristig wird die EEG-Abgabe durch das Herausfallen von teuren Altanlagen ohnehin sinken. Somit ist ein klares Muster erkennbar: die Großen werden geschont, die Kleinen dürfen zahlen.
Es besteht die Hoffnung, dass sich nach der nächsten Bundestagswahl eine Regierungskonstellation einstellt, die eine wirkliche Energiewende voranbringt. Hierbei sollte darauf geachtet werden, möglichst viele Betriebe zur Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien zu bewegen. Dann hätte die Energiewende nicht nur einen Umwelteffekt, sondern würde auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken.