Saarbrücken, 12.2.2018 / Winfried Anslinger
Das Ziel des Pariser Klimagipfels, den Temperaturanstieg bei zwei Grad zu begrenzen, ist kaum noch zu erreichen. Die Situation ist dramatischer als in den meisten Medien kommuniziert, weil indirekte Folgewirkungen, wie z.B. das Auftauen von Tundraböden und die massenhafte Freisetzung von Methan aus den Meeren nicht zu berechnen sind.
Um so dringender wäre jetzt wirksames Handeln. Dem stehen jedoch immer noch zahllose Hindernisse entgegen. Gegenwärtig scheint die Entwicklung in Deutschland sogar zu stagnieren, wie die CO 2 Bilanz der letzten Jahre eindrucksvoll belegt.
Innerhalb der Bundesrepublik steht das Saarland bei der Nutzung erneuerbarer Energien an letzter Stelle im Ranking der Bundesländer. Das hat nicht in erster Linie mit geographischen Gegebenheiten zu tun, die Sonneneinstrahlung ist sogar vergleichsweise hoch. Es scheint auch historische Gründe zu geben, die in der Mentalität vieler Bürger/innen sichtbar wird, was sich sekundär in wirtschaftlichen wie politischen Strukturen verfestigen kann.
Jedenfalls ist der Widerstand gegen neue Windparks im Land bemerkenswert hoch und die Nutzung von Solarenergie erstaunlich niedrig. Vielleicht ein kulturelles Erbe von Bergbau und Schwerindustrie? Dann wäre es jetzt, nach dem Ende der Kohleindustrie, höchste Zeit für ein Umdenken.
Folgenden Fragen wollen wir in der Diskussionsveranstaltung nachgehen:
Gibt es weitere Gründe für die besondere saarländische Entwicklung?
Wo wäre ein Umsteuern möglich und am dringendsten geboten?
Welche Prozesse und Strukturen gehören in unserem Bundesland geändert?
Was kann vor Ort getan werden?
Wie können Landespolitik und Kommunen beim notwendigen Strukturwandel helfen?
Wie können Personen und Organisationen, die sich für eine nachhaltige Wirtschaftsform einsetzen künftig kooperieren?