Exkursion Rhein-Hunsrück-Kreis
Mittlerweile sind es fast 400 Prozent des benötigten Strombedarfs, die der Rhein-Hunsrück-Kreis mit Bioenergie, Solarparks und Windkraft produziert. Der Verein Energiewende Saarland e.V. war mit einer Gruppe von 10 Teilnehmenden vor Ort und hat sich angeschaut, wie eine dezentrale Energiewende erfolgreich funktioniert.
Der Rhein-Hunsrück Kreis zeigt beispielhaft, wie Klimaneutralität erreicht und zugleich Wertschöpfung und wirtschaftliche Gewinne erzielt werden können. Innerhalb von 28 Jahren hat der Landkreis seine CO2-Emissionen in den Sektoren Wärme, Strom und Abfall von fast 700.000 auf null Tonnen (bilanziell) gesenkt und wurde 2018 als „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ ausgezeichnet. Heute produziert der Landkreis mit Erneuerbaren Energien fast viermal so viel Ökostrom, wie die Menschen vor Ort verbrauchen. Gleichzeitig wurden im Landkreis viele Maßnahmen umgesetzt, die zukunftsweisend das Klima und die Umwelt schützen.
Am 11. und 12. Oktober 2024 war unser Verein mit 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei einer Exkursion im Hunsrück dabei. Auf dem Programm standen u.a. die Besichtigung des solarthermisch unterstützten Biomasse-Heizwerk (Hackschnitzel) in Neuerkirch sowie des kreiseigenen Entsorgungsunternehmens Rhein-Hunsrück-Entsorgung (RHE) in Kirchberg. Die RHE betreibt eine Photovoltaikanlage auf der alten Mülldeponie, eine zentrale Verarbeitungsstelle für den Baum- und Strauchschnitt sowie eine Biomasseanlage für Küchenabfälle mit angeschlossener Vergärungsanlage. Mit dem in einem Blockheizkraftwerk genutzten Biogas wird Strom und Wärme gewonnen, welche teilweise auf dem Gelände genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Zudem verfügt der Betrieb über ein Plus-Energie Verwaltungsgebäude.
Durch das Programm geführt wurde die Exkursionsgruppe von Frank-Michael Uhle, der bereits seit über zwei Jahrzehnten als Klimaschutzmanager im Rhein-Hunsrück-Kreis aktiv ist und den Kreis berühmt gemacht hat – weit über Deutschland hinaus.
„Die Hunsrückerinnen und Hunsrücker machen es vor, wie eine dezentrale Energiewende ohne Komfortverlust, dafür mit Wertschöpfung gelingen kann“, sagt Winfried Anslinger vom Vorstand des Energiewende-Vereins. „Damit sendet der Rhein-Hunsrück-Kreis wichtige Impulse an andere Landkreise und Kommunen, auch an unsere im Saarland, die Energiewende konsequent und ohne Zögern anzupacken.“
Im Anschluss war unser Verein noch Gast bei der Jubiläumsfeier zu „30 Jahre Windpark Freisen“.
